Grundsätzlich erst einmal gilt, wenn Sie mit Menschen in Polen zusammentreffen: Lieber etwas weniger Offenheit und Direktheit, als Sie dies vielleicht in Deutschland gewohnt sind. Da ist einerseits die oft nicht unerhebliche Sprachbarriere und die damit hohe Gefahr von Missverständnissen, andererseits aber auch die stark ausgeprägte Diplomatie im polnischen Alltag. Etwas direkt zu sagen, ist oft nicht üblich und wird nur im engen privaten Kreis - dort selbstverständlich - geübt.

Es gibt viele Theorien, woher diese Gepflogenheit stammt. Manche führen sie auf die politische Vergangenheit zurück, andere schlichtweg auf schlechte Erfahrungen mit zu viel Offenheit. Unsere Empfehlung: Verhalten Sie sich ebenfalls diplomatisch und suchen Sie eine gute Gelegenheit, auf unkritischem Wege zu formulieren, was Sie stört. Sie werden merken: Polen sind geschult darin, auf Zwischentöne und die Worte zwischen den Zeilen zu hören.

Insbesondere am Humor wird es oft deutlich: Themen, über die man in Deutschland eher keine Witze macht, sind in Polen durchaus übliche Witzbestandteile. Dafür gibt es andere Themen, zum Beispiel religiöse Themenbereiche, die eher zurückhaltend bei Witzen genutzt werden sollten.

Aber auch hier gilt: Selbstverständlich gibt es Situationen, in denen Diplomatie fehl am Platze ist. Das kann in geschäftlichen Situationen, in einer bestimmten sozialen Struktur oder auch in einer Freundschaft sein: Dann gilt es einfach, dem eigenen Gefühl zu vertrauen.

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